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    Landesschule mit dem Förderschwerpunkt Hören

    Landesschule aus der Luft fotografiert mit dem Titel »Kompetenz in Sachen Hören - Kompetenz in Sachsen«
    Förderzentrum an der Karl-Siegismund-Straße 

    Die Landesschule ist ein Förderzentrum für Hörgeschädigte gem. § 13 SchulG. Auf Grund der überregionalen Bedeutung befindet sich die Einrichtung seit 1995 in Trägerschaft des Freistaates Sachsen.

    Zum Förderzentrum gehören die Schule mit Grund- und Oberschulbereich sowie dem Bildungsgang zur Lernförderung, die Heilpädagogische Kindertagesstätte, die Frühförderung und Audio-Verbale Therapie am Cochlea-Implantat-Zentrum Leipzig, die Ganztagsbetreuung und die wissenschaftliche Spezialbibliothek Hör- und Sprachgeschädigtenwesen.

    Die pädagogische Konzeption des Förderzentrums erfüllt in vollem Umfang die Kriterien einer Schule mit Ganztagsbetreuung. In Analogie der Förderrichtlinie des SMK zum Ausbau von Ganztagsangeboten werden zusätzlich Förder- und Freizeitangebote in den Tagesablauf integriert. 

    Die nichtschulischen Bereiche Ganztagsbetreuung und Heilpädagogische Kindertagesstätte werden durch die örtlichen Träger der Sozialhilfe über Leistungsentgelte refinanziert.

    Wer war Samuel Heinicke, dessen Namen das Förderzentrum trägt?

    • Heinicke ist am 10.04.1727 als Bauernsohn in Nautschütz bei Weißenfels (Thüringen) - damals Kursachsen - geboren
    • neben dem Besuch der Dorfschule eignet er sich Wissen durch Selbststudium an
    • 1751 - weilt zum Militärdienst in Dresden und Fortsetzung des Selbststudiums
    • 16.05.1754 - Heirat mit Maria Elisabeth Kraft in Dresden
    • Heinicke will sein Wissen weitergeben und zeigt Interesse an Unterricht mit Taubstummen
    • er flieht während des Siebenjährigen Krieges aus preußischer Gefangenschaft und taucht in Jena unter
    • studiert Philosophie, Mathematik, Naturlehre
    • Flucht nach Norddeutschland um dem Soldatenwerben der Preußen zu entgehen
    • Heinicke tritt eine Kantorstelle in Eppendorf bei Hamburg an - er unterrichtet mehrere Taubstumme nach seiner auf Lautsprache beruhenden Methode
    • 1768 - Heinicke wird Schulmeister in Eppendorf bei Hamburg - er unterrichtet einen gehörlosen Jungen
    • 1770er - Heinickes Wunsch, nach Sachsen zurückzukehren ist nicht einfach umzusetzen, da er sich 19 Jahre zuvor als Militärangehörigern unerlaubt von der Truppe entfernt hat
    • er wendet sich mit dem Ansinnen an den Dresdner Hof und hofft, strafrechtlich nicht mehr belangt zu werden
    • 1775 - Heinickes Ehefrau stirbt in Eppendorf bei Hamburg und hinterlässt vier Kinder
    • 1777 - Kurfürst August III. entsendet einen Hauptmann nach Hamburg und wirbt um Heinicke als Taubstummenlehrer
    • Einigung mit sächsischem Hof - Heinicke erhält das gewünschte Berufungsdekret und ein jährliches Salär von 400 Talern
    • Heinicke wählt Leipzig als Standort für sein Institut wegen Weltoffenheit und der berühmten 1409 gegründeten Uni
    • 08.01.1778 - Hochzeit mit der ebenfalls verwitweten Anna Catharina Elisabeth Kraft in Hamburg
    • April 1778 - Heinicke verlässt mit der Familie und seinen Schülern Hamburg und kommt in Leipzig an
    • 14.04.1778 - er wird zum 1. Direktor berufen und ist viele Jahre einziger Lehrer des neu gegründeten „Churfürstlich-Sächsischen Instituts für Stumme und andere mit Sprachgebrechen behafteten Personen“
    • Sachsen leistet die Anschubfinanzierung für das Taubstummen-Institut - der laufende Betrieb verschlingt jedoch höhere Beträge, als zur Verfügung stehen
    • mehrfacher Umzug des Taubstummen-Instituts innerhalb der Stadt wegen Platzmangels
    • das Institut kann wegen fehlender finanzieller Mittel nicht vergrößert werden
    • Samuel Heinicke stirbt am 27.04.1790 in Leipzig an den Folgen eines Schlaganfalls - die Beisetzung erfolgt auf dem Alten Johannisfriedhof in Leipzig

    Seine 2. Ehefrau Anna Kraft übernimmt die kommissarische Leitung des Instituts und führt dieses ab 1792 für 38 Jahre als Direktorin.

    • Die endgültige Ruhestätte Samuel Heinickes befindet sich auf dem Südfriedhof in Leipzig.
    • Seit 1907 trägt eine Straße im Stadtteil Eutritsch den Namen "Heinickestraße".
    • 1994 trägt eine der betriebenen 56 neuen Niederflurstraßenbahnen der Leipziger Verkehrsbetriebe den Namen Samuel Heinickes - im Innern listet eine kleine Tafel wichtige Lebensdaten des Pädagogen auf

    A. C. E. verw. Morin, geb. Kludt übernimmt nach dem Tod Samuel Heinickes die kommissarische Leitung des Taubstummen-Instituts und führt dieses ab 1792 für 38 Jahre als Direktorin.

    • Kludt wird am 09.11.1757 in Jüthorn (bei Wandsbek) geboren
    • ihre beiden taubstummen Brüder werden von Samuel Heinicke in Sprechen, Lesen und Schreiben unterrichtet
    • 1775 - Hochzeit mit Hr. Mohr
    • 1776 - im Alter von 18 Jahren bereits verwitwet
    • 1778 - Hochzeit mir Samuel Heinicke in Hamburg, der ebenfalls verwitwet ist - A. C. E. übernimmt dessen vier Kinder aus erster Ehe
    • April 1778 - Umzug nach Leipzig - A. C. E. kümmert sich um Heinickes Kinder und ist Pflegemutter für neu aus Hamburg mitgebrachte taubstumme Schüler
    • Dezember 1778 - Geburt von Tochter Wilhelmine Rosina
    • Mai 1783 - Geburt von Tochter Amalie Regina
    • Juni 1788 - Geburt von Sohn Samuel Anton
    • erste Begegnung mit dem Studenten Eernst Adolf Eschke - dieser heiratet im selben Jahr die älteste Tochter Juliane Caroline Tugendreich aus ihrer ersten Ehe und gründet in Berlin das 1. Preußische Taubstummen-Institut
    • 30.04.1790 - nach Tod von Samuel Heinicke zum zweiten Mal verwitwet
    • A. C. E. übernimmt die kommissarische Leitung des Taubstummen-Instituts
    • nachdem sie zuvor mit ihrem Mann Samuel Heinicke an der Schule arbeitet, ist sie nun die erste Frau an einer deutschen Gehörlosenschule
    • Juli 1790 - A. C. E. erhält die Zusicherung des Kurfürsten, das bisher gezahlte Gehalt des Ehemanns zu erhalten
    • kommissarische Leitung des Taubstummen-Instituts zusammen mit dem Lehrer August Friedrich Paeschke
    • 1791 - dritter Umzug des Taubstummen-Instituts innerhalb der Stadt Leipzig
    • A. C. E. wird durch ein Dekret des Kurfürsten als alleinige Direktorin bestätigt - Paeschke wird zum ersten Lehrer berufen
    • 07.05.1800 - Goethe besucht das Institut der Frau Heinicke
    • Dezember 1800 - A. C. E. reist nach Dresden, um Fragen des Insituts persönlich mit den höchsten Schulbehörden zu besprechen
    • Dezember 1800 - ein weiterer Umzug des Instituts innerhalb der Stadt
    • 1810 - A. C. E. stellt den Lehrer Carl Gottlob Reich ein
    • 1810 - Friedrich August König von Sachsen bewilligt die Steigerung der finanziellen Bezüge auf 200 Taler
    • 1814 - erneuter Umzug des Instituts innerhalb der Stadt Leipzig
    • 1815 - Gottlob Reich wird zum Mitdirektor berufen
    • 1816 - A. C. E. regt an, Aufnahmeprüfungen zur Überrprüfung der Verstands- und Unterrichtsfähigkeit durchzufürhern
    • 1822 - Umzug des Instituts
    • 1828 - Ausscheiden nach 38-jährigem Amt als Direktorin und 50 Arbeitsjahren im Taubstummen-Institut
    • ihr Einsatz wird geschätzt und anerkannt - zum 50-jährigen Schuljubiläum erhält A. C. E. vom sächsischen König Anton in Würdigung ihrer Verdienste einen Brillantring
    • Peniosnierung zum 01.01.1829 mit Erlaubnis des Königs, der die Jahrespension in Höhe des bisherigen Gehalts genehmigt
    • nach vier Umzugen des Instituts während ihrer Zeit kann A. C. E. nach 12-jährigem Ruhestand den Neubau des ersten städtischen Schulgebäudes noch miterleben
    • 08.08.1840 - A. C. E. Heinicke stirbt in Leipzig - zwei Monate vor der Einweihung des Neubaus

    Seit August 2024 trägt der bisher namenlose Platz vor dem Förderzentrum den Namen "Anna-Heinicke-Platz".

    Elektronische Rechnungslegung

    Rechnungen an das Förderzentrum können elektronisch übermittelt werden.
    Die Leitweg-ID hierfür lautet: 14-0555003LSFH01-74

    Vor der Nutzung ist eine einmalige Registrierung auf der OZG-konformen Rechnungseingangsplattform https://xrechnung-bdr.de erforderlich.
    Eine Erklärung finden Sie hier: Tutorials zur Nutzung der OZG-RE (e-rechnung-bund.de)

    Es besteht weiterhin die Möglichkeit, eine Rechnung als pdf-Datei direkt an unser Förderzentrum zu senden. Hierfür steht die E-Mail-Adresse rechnung@shs.smk.sachsen.de zur Verfügung.

    Online-Katalog der Bibliothek

    WebOpac der Bibliothek Hör- und Sprachgeschädigtenwesen
    Bestand im Online-Katalog recherchieren

    Sächsisches Staatsministerium für Kultus (SMK)

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